Tutorial: Zwergenmantel mit Puffärmeln und Knöpfen aus Schnabelinas Kapuzenkleid Schnittmuster

von Sandra Cramm

Hier nun also die Anleitung, wie man aus dem Kapuzenkleid von Schnabelina einen schönen Mantel zaubern kann. Auch wenn Ihr ein Kleid mit Knopfleiste machen wollt (z.B. geeignet wenn ihr ein Kapuzenkleid aus Baumwollstoff ohne Stretch nähen wollt), hilft Euch die Erklärung vielleicht weiter.
Es war mein erster Versuch, einige Sachen sind nicht super perfekt gelaufen und würde ich beim nächsten Mal etwas anders machen. Dazu dann aber mehr im Text. Der Mantel ist aus sehr warmem Sweatstoff genäht, innen ist er mit Jersey gefüttert (außer die Ärmel, diese sind ungefüttert). Ich würde Euch eine Overlock sehr empfehlen, auf jeden Fall aber eine 3.0 oder 4.0 mm Doppelnadel.

Zunächst einmal braucht ihr das Kapuzenkleid Schnittmuster von Schnabelina. Ladet Euch das E-Book und das Schnittmuster runter, lest die Anleitung genau durch und schneidet Euch das Schnittmuster in der passenden Größe aus. Ich habe für den Mantel das einfache Rockteil mit Kräuselung verwendet.
Zunächst macht ihr die Kapuze, wie es in der Anleitung beschrieben ist. Allerdings solltet ihr die Nähte am Hinterkopf ohne Nahtzugabe zuschneiden, da der Ursprungsschnitt ja davon ausgeht, dass das Bündchen vorne am Halsausschnitt überlappt. Da wir dies nicht wollen, muss die Kauzenlänge die nachher am Unterteil festgenäht wird, etwas kürzer ausfallen. Ansonsten kann die Nahtzugabe gerne großzügig ausfallen, wenn man später unter dem Mantel noch beispielsweise einen Pulli anziehen möchte, so wird der Mantel nicht zu eng.

Fertige Kapuze nach der Schnabelina-Anleitung. Am Hinterkopf ohne Nahtzugabe zugeschnitten, damit die untere Halskante etwas kürzer wird.

Nun werden Vorder- und Rückenteil zugeschnitten. Der Zuschnitt muss jeweils für Ober- und Futterstoff gemacht werden, ich habe ihn jetzt jedoch auf dem Foto nur am Futterstoff gezeigt (weil besser zu erkennen, da der Oberstoff ja schwarz ist).

Den Stoff für das Vorderteil ebenfalls in den Stoffbruch legen wie beschrieben, jedoch ca. 2cm Abstand zum Bruch halten (nachher habe ich gemerkt, dass 3cm vielleicht noch besser gewesen wären, wenn ein Pulli unter dem Manteil getragen werden soll, also lieber etwas mehr Abstand lassen…). Außerdem natürlich ebenso wie das Rückenteil nach unten verlängern und jeweils einmal für Ober- und Futterstoff zuschneiden. Anschließend am Bruch mit einer Schere möglichst gerade in zwei Teile zerschneiden.

Den Stoff für das Vorderteil ebenfalls in den Stoffbruch legen wie beschrieben, jedoch ca. 2cm Abstand zum Bruch halten (nachher habe ich gemerkt, dass 3cm vielleicht noch besser gewesen wären, wenn ein Pulli unter dem Manteil getragen werden soll, also lieber etwas mehr Abstand lassen…). Außerdem natürlich ebenso wie das Rückenteil nach unten verlängern und jeweils einmal für Ober- und Futterstoff zuschneiden. Anschließend am Bruch mit einer Schere möglichst gerade in zwei Teile zerschneiden.

Nun werden die Teile an den Schultern zusammengenäht, wie es auch in der Anleitung steht. Anschließend Ober- und Unterstoff rechts auf rechts aufeinanderlegen und die Kapuze dazwischenschieben (Oberstoff zeigt zu Oberstoff, Unterstoff zu Unterstoff), feststecken und festnähen. Zu den aufgeschnittenen Vorderteilen (dort wo später die Knopfleiste entstehen soll) muss mindestens 1cm Abstand gehalten werden. Schließlich wird die Knopfleiste einfach durch umbügeln und feststeppen eines 1cm breiten Streifens erstellt.

Vorder- und Rückteile wurde an der Schulter zusammengenäht, aufeinandergelegt und jetzt wird dazwischen die Kapuze am Halssauschnitt eingenäht. Kapuze liegt dabei zwischen den zwei Rückenteilen, Kapuzenspitze zeigt nach unten.

So sieht die eingenähte Kapuze nachher aus, wenn alles umgedreht ist.
Das Bündchen der Kapuze sowie die Naht der eingenähten Kapuze habe ich knappkantig mit der Doppelnadel abgesteppt, damit der Stoff noch besser aufeinander liegt.

Ober- und Unterstoff ca. 1cm nach innen umklappen und mit Doppelnadel feststeppen.

So sieht die Doppelnadel-Naht von hinten aus. Sie hat mehrere Vorteile: Von vorne sieht sie gut aus, die Doppelnaht bringt doppelte Festigkeit, der Zickzackstich auf der Rückseite versäubert gleich den Stoff sodass er nicht ausfranst und die Naht ist auch noch in gewissem Maß dehnbar (z.B. bei Jersey wichtig), was will man mehr 🙂 Der überstehende Stoff auf der Rückseite kann vorsichtig knapp neben der Zickzacknaht abgeschnitten werden.

Nun geht es an den Zuschnitt der Ärmel. Wenn man Puffärmelchen machen möchte, kann man einfach die Ärmel oben etwas breiter zuschneiden, wie auf dem Foto zu sehen. Schließlich werden sie gekräuselt (wie das geht steht in der Schnabelina-Anleitung) und angenäht.

Ärmel im Schulterbereich etwas breiter ausschneiden.

Mit größter Stichlänge und wenig Fadenspannung die Schulter der Ärmel absteppen, an den heraushängenden Fäden den Stoff kräuseln, soweit, dass die Länge des Schulterbereiches dem original Schnittmuster entspricht. Die Kräusel vorallem nach oben auf die Schulter schieben, den Seitenbereich (nachher unter dem Arm in der Achsel) eher glatt lassen.

Die Ärmel einnähen wie in der Anleitung beschrieben (die Naht ist nicht verdeckt zwischen Ober- und Unterstoff, sondern bleibt sichtbar). Da der gekräuselte Sweatstoff sehr dick ist, war ich froh um meine Overlock, mit einer normalen Maschine könnte es etwas schwerer und knubbeliger werden.

Nun wird das Unterteil zugeschnitten und genäht. Die 5cm Verlängerung des Oberteils muss hier natürlich wieder abgezogen werden. Bitte darauf achten, dass dieser Teil im unteren Bereich abgezogen wird, nicht im Hüftbereich, da sonst die Breite des Rockteils nichtmehr zum Oberteil passt (bzw. man müsste sehr stark kräuseln, was bei dickem Stoff nicht besonders gut geht). Jeweils ein Rockteil muss wieder am Stoffbruch aufgetrennt werden (für die vordere Knopfleiste). Ober- und Unterstoff rechts auf rechts legen und Bündchen dazwischenschieben, zusammennähen. Anschließend eine Knopfleiste wie beim Oberteil umnähen.

Wie man hier sieht, habe ich einfach 5cm am unteren Teil des Schnittmusterteils nach oben umgeklappt und dann aber ganz normal im Stoffbruch zugeschnitten.
Teile des Oberstoffs außen zusammengenäht…

…und Futterstoff ebenso.
Ober- und Unterstoff rechts auf rechts legen, Bündchen dazwischen und zusammennähen, umdrehen und am Bündchen knappkantig mit Doppelnaht absteppen.

am vorderen offenen Teil 1cm umbügeln und mit der Doppelnadel zur Knopfleiste zusammensteppen.

 Nun werden Ober- und Unterteil zusammengesetzt. Dazu einfach das Unterteil auf entsprechende Länge kräuseln, an Oberteil stecken und zusammennähen.

Ober- und Unterteil rechts auf rechts zusammenstecken und nähen.

Fertig! Also fast…. Wie man sieht, habe ich noch Ärmelbündchen und Druckknöpfe drangemacht. Allerdings haben die Druckknöpfe auf dem dicken Stoff nicht gehalten, sodass ich sie später noch gegen Knopflöcher und Knöpfe ausgetauscht habe. Weiteres Problem: Da sich die Stoffe von Ober- und Unterteil beim Zusammennähen gegeneinander verschieben, hat man dann u.a. vorne an der Knopfleiste eine unschöne Stelle, an der man die Naht sehr deutlich sieht (daher dieses extrem hübsche Webband-Vögelchen, das ich darüber genäht habe…^^). Wahrscheinlich ist es besser, die Knopfleiste erst ganz zum Schluss komplett in einem umzunähen, nicht Ober.- und Unterteil jeweils einzeln.

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