Spitzwegerich-Wahn

von Sandra Cramm

Ich bin ja zur Zeit etwas auf dem Spitzwegerich-Trip, denn:

– Das Zeug wächst überall an Feldern und Wegen wie Unkraut
– es hat ungeahnte Anwendungsmöglichkeiten: wirkt schleimlösend bei Husten, antibakteriell bei kleinen Wunden, reinigt das Blut bei innerer Anwendung


„Der Spitzwegerich gehört zu den ausdauernden Pflanzen, er erblüht zwischen Mai und September. Seine Blätter kann man vom Juni bis in den September selbst sammeln. Danach werden sie schonend getrocknet, man sollte darauf achten, daß sie nicht braun werden.
Spitzwegerich ist überall zu finden. Er gilt sogar als Unkraut. Wegen seiner besonderen Heilwirkung wird der Spitzwegerich auch als „Heilwegerich“ gerühmt.

Der Spitzwegerich treibt den Harn, ist antibakteriell, reinigt das Blut, stillt Blutungen, wirkt zusammenziehend (adstringierend), hemmt Entzündungen und wirkt schleimlösend.
In der Naturheilkunde wird der Saft der Pflanze schon lange gegen Wunden und bei Insektenstichen eingesetzt. Dazu sollte man gleich nach dem Insektenstich frische, zerriebene Blätter auf die betroffene Stelle legen. Die Wirkung des Spitzwegerich ist inzwischen auch wissenschaftlich belegt.

Der Spitzwegerich enthält einen antibiotischen Stoff, das Aucubin, welches allerdings nicht so wirkungsvoll ist wie das allseits bekannte Penicillin, das ist trotzdem bei Verletzungen, bei einer Bronchitis oder bei Entzündungen wunderbar wirkt. Neben den Schleimstoffen, die der Spitzwegerich enthält, finden sich zudem Gerbstoffe und Kieselsäure. Außerdem gehört der Spitzwegerich zu den wenigen Pflanzen, die die Produktion von Interferon beim Menschen anregen. Dies erhöht die Abwehrkräfte gegen Viren in den Luftwegen.

Spitzwegerich hat eine besondere Wirkung auf die Lungen: Die enthaltenen Glykoside lindern bei Hustenanfällen die Beschwerden und helfen sogar bei einer Lungenentzündung. Inhalieren Sie dazu viermal am Tag mit Spitzwegerich. Nehmen Sie dazu zwei EL des Spitzwegerichkrautes, brühen Sie dies in einer Schüssel auf und inhalieren Sie schließlich damit.

In der Naturheilkunde setzt man den Spitzwegerich bei Husten ein, bei Heiserkeit, bei Bronchialkatarrhen und auch bei Keuchhusten. Frischen Saft der Pflanze, den man mit Zucker oder Honig süßt, empfiehlt man bei Kindern gegen Husten.

Äußerlich angewendet helfen die Blätter des Spitzwegerichs bei Blutergüssen, bei Prellungen, bei Verbrennungen und bei Insekten- oder Bienenstichen. Dazu werden die Blätter zerdrückt und auf die Stelle aufgelegt.

Zudem hilft der Saft der Pflanze als Gurgelmittel bei entzündeten Mandeln oder als Spülung bei Augenbeschwerden. Die Früchte, die sich aus den Blüten entwickeln, schmecken etwas nussig und enthalten ebenfalls sehr viel Schleimstoffe. Sie haben eine den Stuhlgang regulierende Wirkung.

In der Naturkosmetik gilt der Spitzwegerich als ideales Mittel bei fettiger und unreiner Haut bzw. bei Akne. Aber auch bei glanzlosen Haaren, bei Schuppen oder einer entzundenen Kopfhaut können Waschungen mit Spitzwegerich helfen.“ 

Also wird bei mir zur Zeit in großem Stil Spitzwegerich in Öl, Alkohol und Honig eingelegt, der Winter kann kommen 🙂 Freue mich schon auf die Spitzwegerich-Seife und die -Salbe, die ich mit dem öl dann machen werde.


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