Die kalte Jahreszeit rückt immer näher und somit die Frage: Wozu brauche ich Wind- und Wettercreme für mein Baby, ab wann sollte man sie benutzen und welche ist am besten?
Ein Wind- und Wetterbalsam enthält im Gegensatz zu einer normalen Hautcreme möglichst wenig oder gar kein Wasser. Eine normale Hautcreme besteht zu etwa 70% aus Wasser bzw. einer wässrigen Phase, was bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im schlechtesten Fall zu Hautschäden führen kann. Das Wasser kann regelrecht gefrieren bzw. sublimieren und trocknet die Haut aus, bei starken Minustemperaturen kann es sogar zu Erfrierungen auf der Haut kommen. Dies gilt übrigens nicht nur für Babys und Kleinkinder sondern auch Erwachsenenhaut sollte im Winter besser geschützt werden!
Grundsätzlich kann man also sagen: Wenn die Temperaturen sinken, macht man zunächst erst einmal nichts falsch wenn man das Baby im Gesicht einölt statt Creme zu verwenden. Öle enthalten natürlich kein Wasser, somit hat man der Haut schonmal etwas Gutes getan.
Geht es gegen den Gefrierpunkt, also etwa ab 4 °C oder schon bei höheren Temperaturen aber starkem Wind, kann man die empfindliche Haut zusätzlich schützen wenn man einen sehr fetten Wind- und Wetterbalsam benutzt. Diese enthalten in Bio-Qualität oft Bienenwachs, Lanolin, Sheabutter und Kakaobutter neben einem hohen Anteil natürlicher Öle wie Mandelöl, Sojaöl etc. In normaler Qualität werden als Fette oft billige Erdölderivate verwendet, die man allerdings möglichst vermeiden sollte da sie die Haut regelrecht zukleistern und dadurch auch zu Pickelchen führen können.
Interessanterweise habe ich festgestellt, dass viele dieser Wettercremes für Babies als Hauptinhaltsstoff Wasser enthalten, hier zwei Beispiele:
Babydream Wind- und Wettercreme (Rossmann)
Aqua, Caprylic/Capric Triglyceride, Helianthus Annus Seed Oil, Cetearyl Isononanoate, Glycerin, Sorbitan Oleate, Polyglyceryl-3 Polyricinoleate, Hydrogenated Vegetable Oil, Persea Gratissima Oil, Parfum, Sodium Chloride, Panthenol, Tocopheryl Acetate, Xanthan Gum, Cera Alba, p-Anisic Acid, Sodium Hydroxide, Phytic Acid, Chamomilla Recutita Flower Extract, Tocopherol, Hydrogenated Palm Glycerides Citrate, Farnesol
Babylove Wind- und Wetter Gesichtscreme (dm Drogeriemarkt)
Aqua, Glycine Soja Oil, Isopropyl Palmitate, Ehtylhexyl Stearate, Diisostearoyl Polyglyceryl-3 Dimer Dilinoleate, Glycerin, Prunus Amygdalus Dulcis Oil, Parfum, Hydrogenated Vegetable Oil, Panthenol, Magnesium Sulfate, Sodium Hydroxide, Tocopherol, p-Anisic Acid
Ich würde so eine Creme bei kalten Temperaturen für mein Kind nicht verwenden weil sie einfach den eigentlichen Sinn einer solchen Creme (was schon nicht richtig ist, denn eine Creme enthält immer eine Wasserphase, es müsste also eine Salbe oder ein Balsam sein) nicht erfüllt. Wiederum interessant ist, dass die Bioprodukte sehr viel weniger Wasser bzw. gar kein Wasser enthalten:
Alverde Baby Wind- und Wetterbalsam (dm Drogeriemarkt)
Sojaöl, Bienenwachs, Rapsöl (gehärtet), Pflanzenöl (gehärtet), Rizinusöl (gehärtet), Sheabutter, Kamillenblütenextrakt, Arnikaextrakt (ölig), Olivenöl, Sonnenblumenöl, Alcohol, Vitamin E, Sonnenblumenöl, Vitamin C, demineralisiertes Wasser, Mischung ätherischer Öle
Weleda Baby Calendula Wind- und Wetterbalsam
Sesamum Indicum (Sesame) Seed Oil, Prunus Amygdalus Dulcis (Sweet Almond) Oil, Lanolin, Beeswax (Cera Alba), Calendula Officinalis Flower Extract, Fragrance (Parfum)
Der Weleda-Balsam kommt erfreulicherweise mit sehr wenig Inhaltsstoffen aus und beschränkt sich auf das Wesentliche, allerdings beinhaltet die Tube nur 30ml was einem 100ml-Preis von knapp 20,- Euro entspricht! Doch ein sehr stolzer Preis….
Einen Wind- und Wetterbalsam der locker mit den teuren Biomarken mithalten kann, kann man aber auch günstig selber machen, und das bei knapp 3,- Euro für 100ml. Wir sparen also ordentlich Geld und wissen, dass wir unserem Baby weder Wasser noch Erdölchemie auf die Haut schmieren 😉
Sonnenblumenöl findet man günstig im Supermarkt, alle weiteren Zutaten bekommt man auch in der Apotheke (allerdings oft zu den bekannten „Apothekenpreisen“). Lanolin und Bienenwachs sind tierische Naturprodukte, die immer ausdrücklich für den kosmetischen Einsatz geeignet sein sollten. Nur dann wurden sie speziell gereinigt und auf Schadstoffe überprüft! Die Salbe wird im Wasserbad hergestellt, man bringt also einen Topf halbvoll mit Wasser auf dem Herd zum Kochen und stellt dann ein ausgewaschenes Marmeladenglas oder ähnliches hinein. Die festen Bestandteile (Bienenwachs, Lanolin und Sheabutter bzw. Kakaobutter) werden zunächst aufgeschmolzen, dann wird das Öl (Calendulaöl, Sonnenblumenöl, Rizinusöl) in dünnem Strahl hinzugegossen, dabei stetig weiterrühren und das Glas aus dem Wasserbad herausnehmen wenn der Balsam wieder klar geworden ist. Weiterrühren und wenn die Masse langsam andickt in ein entsprechend großes Gefäß füllen (ausgewaschener Cremetopf oder ähnliches) und abkühlen lassen. Für Babys und Kleinkinder sollten nur wenige und sehr niedrig dosierte ätherische Öle eingesetzt werden. Geeignet sind: Lavendelöl, Mandarinenöl rot, Orangenöl süß, echtes Rosenöl, Kamillenöl blau Auf die Rezeptmenge (ca. 100g) gibt man 10 bis maximal 20 Tropfen ätherisches Öl hinzu, es sollten nicht mehr als 2-3 Öle gemischt verwendet werden. Die Öle sind temperaturempfindlich und sollten erst ganz zum Schluss hinzugegeben werden, kurz bevor die Salbenmasse in ein Gefäß gefüllt wird. In meinem Rezept habe ich 10 Tropfen echtes Rosenöl, 5 Tropfen süßes Orangenöl und 3 Tropfen Lavendelöl verwendet. Das Calendulaöl im Rezept hat aber auch schon einen sehr schönen Eigengeruch nach Ringelblumenblüten, sodass die Zugabe von ätherischen Ölen nicht unbedingt sein muss. Der Balsam eignet sich auch hervorragend für trockene Lippen oder rissigen Spülhände 😉Zutaten
So geht's
Duft und ätherische Öle:
Noch ein Tipp:
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Hab ich heute ausprobiert, ganz tolles Rezept! Kommt von jetzt fix und immer in meine Hexenküche 😉
lg
Kerstin